Rechtsextreme haben Plattformen in der AfD bekommen. Linksextreme haben Plattformen bei den Linken. Salafisten haben Einflussmöglichkeiten in manchen Moscheen. Manch extremer Kapitalist hat nur die eigenen Dividenden vor Augen. Und spätestens mit der „Fridays for Future“-Bewegung erklingen einige extreme Forderungen in Sachen Umweltschutz.

Die Merkmale von Extremisten
Was zeichnet solche Extremisten aus?
Sie sehen sich und ihre Ideologie, aber nicht ihre Mitmenschen.
Sie verkürzen die Komplexität der Realität auf ein Schwarz-Weiß-Denken.
Es entstehen „Freund-Feind-Schemata“. Dabei sind Extremisten auch in ihrer Dialogbereitschaft eingeschränkt. Mit Freunden kann gesprochen werden. Aber hinsichtlich der Feinde bleibt man in der eigenen Mental-Burg stecken und kennt nur Verteidigung oder Angriff. Verhandlungen tauchen nicht auf.
Die Gegner sind dann die Ausländer, die SUV-Fahrer, die bösen Politiker, die Kapitalisten, die Kommunisten, die Ungläubigen und Gottlosen und viele andere. ‚Ach, wie schön wäre die Welt, wenn es diese vielen schrecklichen und dummen Menschen nicht gäbe!‘, mag dann mancher denken.
Die Folgen des Extremismus
Was wird mit dieser Art produziert?
Spannungen und Differenzen entwickeln sich zu einem Gegeneinander.
Wo es vorher einen Minimalkonsens in der Gesellschaft gab, wird dieser zu Gunsten der eigenen Ideologie geopfert. Der gesellschaftliche Zusammenhalt wird zerstört.
Leider reicht das Denken der Extremisten nicht weit. Würden sie nämlich weiterdenken, dann würden sie verstehen, dass sie ihre „Waffen“ letztlich gegen sich selbst richten.
Denn der Rechtsextreme ist spätestens in einem anderen Land auch Ausländer – mittlerweile könnte er sogar innerhalb Deutschlands an bestimmten Orten ein „Fremder“ sein.
Die Linksextreme wäre ohne den Kapitalismus heutzutage in die Steinzeit zurückgeworfen und wäre als Mensch mit Zeit, Kraft und Besitz verstaatlicht.
Radikal-Feministinnen, die nur sich und ihr Lebensglück sehen, aber nicht das ungeborene Leben, gäbe es vielleicht gar nicht mehr, weil man sie alle abgetrieben hätte.
Anarchisten würden sich gegenseitig zerfleischen, weil es kein menschliches Zusammenleben ohne Ordnung geben kann.
Islamisten machen sich ja jetzt schon gegenseitig einen Kopf kürzer, weil es immer einen gibt, der nicht so fromm ist wie die anderen. Sie sperren sich in ihr eigenes Angstgefängnis ein, denn jeder von ihnen könnte demnächst zu gottlos für die anderen werden.
Der Extrem-Kapitalist zerstört auf Dauer die eigenen Lebensgrundlagen: stinkereich versinkt er im Schlund der getöteten Welt.
Und extreme Umweltschützer entdecken irgendwann, dass sie immer und überall Natur zerstören, ja, dass sie als Menschen leider nicht anders können, als Schaden anzurichten – und beschließen eines Tages den Massenselbstmord, damit diese Erde endlich von den Menschen befreit wird.
Extremisten, die nicht die Komplexität wahrnehmen wollen, und andere Menschen in das Freund-Feind-Schema zwängen, produzieren Hass, der sich irgendwann gegen sie selbst richten wird.
Der einzig gute Extremismus
Es gibt nur einen „Extremismus“, der uns helfen wird:
Das ist die extreme Gottes- und Menschenliebe.

Wer weiß, dass er radikal von Gott geliebt ist, kann unabhängig von der Zuneigung anderer Menschen diese Welt lieben. In diesem Sinne hat Jesus Christus gesellschaftliche Hass-Burgen gesprengt: Kinder, die ferngehalten werden sollten, hat Er gesegnet. Mit Frauen, die weniger anerkannt waren, hat er gesprochen und sie in Seinem Freundeskreis gehabt. Ausländer hat Er als Vorbilder gelobt. Mit Gottlosen hat Er gefeiert und ihnen ihre Schuld vergeben. Mit den Superfrommen hat Er diskutiert, um sie für Gottes Liebe zu öffnen. So radikal und extrem ist Jesus dann bis zum Letzten gegangen: bis an das Kreuz, wo Er von Seinen Gegnern getötet wurde.
Aber weil Gott extrem liebend ist, deshalb hat Er den Tod besiegt und die Feindschaft überwunden. Mit der Auferstehung Jesu von den Toten hat Er das bewiesen. Gott hat es gezeigt: Seine Liebe reicht über den Tod und Hass hinaus. Sein Frieden breitet sich überall aus.
Weil wir als Nachfolger Jesu diese gute Botschaft im Zentrum haben, deshalb sind wir die, die am besten für die Versöhnung in der Gesellschaft einstehen können, denn wir selbst sind Versöhnte durch Christus. Wir sind die, denen Christus aufgetragen hat: „Liebt Eure Feinde!“
Doch wer anfängt, seine Gegner zu segnen und für sie Gutes zu erbitten, der kann den Feind irgendwann nicht mehr als Feind sehen. Er fängt an, im Rechtsextremen, Linksextremen, im Anarcho und der Power-Emanze, im Islamisten und im geldgierigen Manager einen Menschen zu sehen. Einen von Gott geliebten Menschen.
Spätestens hier zu merken, dass unsere Weltbilder nicht egal sind. Sie produzieren immer etwas. Die gute Botschaft von Jesus produziert Frieden und Versöhnung, basierend auf Gottes Liebe.
Ich glaube, dass wir sehr viel davon brauchen!
Jetzt und in naher Zukunft.
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Bildquellen: https://pixabay.com/de/photos/schrei-wut-zorn-hass-waffen-krieg-4381422/ / https://pixabay.com/de/photos/bibel-kreuz-erl%C3%B6sung-befreiung-1058289/ – Download je am 29.09.2019